Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle hat im ersten Halbjahr 2017 entgegen dem Trend zugenommen. Das geht aus vorläufigen Zahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die ihr Spitzenverband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) gestern in Berlin veröffentlicht hat. Danach verloren in den ersten sechs Monaten des Jahres 223 Menschen durch einen Arbeitsunfall das Leben. Im Vorjahreszeitraum waren es 198. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle blieb dagegen im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2016 weitgehend stabil. Sie lag bei 433.037 Unfällen und damit 1.566 Unfälle niedriger als in den ersten beiden Quartalen 2016. Die Zahl der neuen Unfallrenten ging um 227 auf 6.654 zurück.
In der Bauwirtschaft wurden im Jahr 2016 73 tödliche Arbeitsunfälle gemeldet. Davon lassen sich ganze 41 Prozent auf Sturz- und Absturzunfälle zurückführen. Insgesamt gab es 2016 über 200.000 Sturz- und Absturzunfälle, die fast ein Fünftel aller Arbeitsunfälle ausmachen.
„Auch wenn wir es im langjährigen Vergleich mit niedrigen Unfallzahlen zu tun haben, kann uns diese Situation nicht zufriedenstellen“, erklärt DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. Gerade mit Blick auf die tödlichen Arbeitsunfälle dürfe es keinen Stillstand geben. „Jeder dieser Unfälle ist einer zu viel.“ Mit einer neuen Kampagne wollen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen daher den Stellenwert von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in den Fokus rücken. Der Auftakt erfolgt auf der Arbeitsschutzmesse A+A am 18. Oktober 2017 in Düsseldorf.
Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) & BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
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